Er hielt Wort. Auszeit 5.Satz es steht 14:10. JP sagt, er macht den Punkt und nach der Annahme ist es soweit, JP ist zum Aufsteiger da, der Ball schlägt knapp neben der Seitenlinie ein und die Anspannung entlädt sich in einem ekstatischen Jubel, der JP beinahe mehr Schmerzen bereitet als der vierte Satz den zu beschreiben nicht leicht fällt. Doch der Reihe nach.
Es ist viel geschrieben und diskutiert worden über mangelnde Cleverness, fehlende Abgezocktheit und Niederlagen, die zwar verdient aber in der Regel und objektiv doch deutlich zu hoch ausgefallen sind. Doch wer gestern das Spiel verfolgt hat, der konnte sehen, dass trotz der vier Auftaktniederlagen die Westend Volleys keineswegs gewillt sind, frühzeitig die Segel zu streichen und das Abenteuer Regionalliga lediglich als kurzes Intermezzo zu betrachten. Doch was die handverlesenen 29 Zuschauer gestern erleben mussten, bot den ganzen Wahnsinn des Sports und bestätigte wieder einmal die Regel, das Leistungssport zu allererst im Kopf entschieden wird.
Der spielte im ersten Satz jedoch erst einmal keine Rolle und wir setzten direkt um, was wir uns vorgenommen hatten. Druckvolle Aufschläge, überragende Block- und Feldabwehr und konsequente Angriffe, die zu einem völlig verdienten 25:16 führten und diese Linie setzten wir auch im zweiten Satz konsequent um, so dass wir auch den zweiten Satz mit 25:21 für uns entscheiden konnten. Damit war der erste Zähler eingefahren, aber wir wollten mehr, doch Rostock wollte sich so einfach nicht geschlagen geben und so wogte der Satz lange Zeit ausgeglichen hin und her, doch letzten Endes konnte sich Rostock dann doch entscheidend auf 24:21 absetzen und so ging der dritte Satz mit 25:23 verloren.
Doch dieser Rückschlag brachte uns nicht wirklich aus dem Konzept und im vierten Satz legten wir wieder direkt los wie die Feuerwehr. Angetrieben von einem super Publikum, das nun richtig Alarm machte, starteten wir erneut furios in den Satz und lagen schnell eindeutig mit 21:12 in Führung. Dies muss reichen, da waren sich alle einig, so eine Führung kann man nicht mehr abgeben und auch Rostock dachte zu diesem Zeitpunkt sicher schon an die Dusche und Heimfahrt. Doch dann kam sie schleichend und anders kann man es nicht sagen, die Angst vor dem ersten Sieg und sie überfiel uns alle, kein Angriff ging mehr auf den Boden, egal ob Lars nun die Mitte, Außen oder Diagonal einsetzte, nicht s ging mehr und mit jedem Punkt wurde die Nervosität auf und neben dem Platz größer. Und es trat ein, was niemand für möglich gehalten hätte, wir verlieren diesen Satz nach 21:12 Führung mit 25:23. Es war unglaublich und führt uns direkt zur Überschrift.
Denn ich behaupte, dass es kaum eine Mannschaft gibt, die nach diesem Erlebnis im fünften Satz noch einmal wieder kommt. Doch wir kamen wieder. Angeführt von Leo, der zu Beginn weder im Block zu überwinden, noch im Angriff zu stoppen war, gingen wir schnell mit 8:4 in Führung und bauten diese Führung bis zum 14:7. Dies sollte doch dieses Mal. JA Weil es gibt ja noch unseren go to guy in den entscheidenden Situationen. DANKE JP DANKE an die Mannschaft, DANKE an das Publikum, es waren Emotionen die einem so nur der Sport gibt und es war großartig.